Was tun Banken und Fintechs in Corona-Zeiten für Selbstständige und KMU-Kunden?
Für Selbstständige und KMUs bringt die Corona-Krise Probleme. Wie unterstützen Banken diese Kundensegmente?
In unserem letzten Artikel über Banken in der Corona Krise haben wir Ihnen gezeigt, wie Sie in Sozialen Medien mit Privatkunden kommunizieren. Jetzt wollen wir Ihnen präsentieren, wie Banken und Fintechs ihre Geschäftskunden unterstützen.
Wir haben für Sie neben Banken auch die bekanntesten Fintechs für Selbstständige und Geschäftskunden in Deutschland und Österreich unter die Lupe genommen. Lesen Sie unsere Analyse und erfahren Sie, ob Banken oder Start-Ups in diesem Segment besser abschneiden.
Deutsche Banken unterstützen ihre Geschäftskunden in Zeiten von Corona hauptsächlich mit Informationen
Bei der Deutschen Bank steht ein Frage & Antwort-Teil im Mittelpunkt, dazu gibt es einen Podcast über KfW-Hilfskredite. Außerdem veröffentlicht die Deutsche Bank Interviews mit Spezialisten und ein tägliches Update zur Entwicklung der Corona-Krise.
Die Deutsche Postbank bietet ihren Geschäftskunden nur Informationen über Finanzhilfe. Diese Informationen sind von der Homepage verlinkt.
Die Commerzbank konzentriert sich auf das KfW-Hilfsprogramm. Sie zeigt, wie Kunden diesen Kredit online beantragen können. Auch hier gibt es eine Frage & Antwort Sektion, wo Kunden z. B. Informationen über Kreditzinsen finden.
Bei der Volksbank-Raiffeisen Gruppe ist das KfW Förderungsprogramm Teil der Finanzierungsangebote. Sie stellt auch ihre digitalen Bank-Lösungen vor.
Die Sparkasse Banken machen es etwas anders: Die Sparkasse Köln Bonn hat eine eigene Seite für praktische Informationen zur Corona-Krise. Sie stellt Hilfspakete der Regierung vor. Zusätzlich bietet sie ein eigenes Programm an: Ratenaussetzungen bis zu 6 Monate ohne Bearbeitungsgebühren. Man kann den Antrag über Online-Banking stellen, ohne in die Filiale zu gehen. Die Sparkasse Köln Bonn publiziert auch Testimonials von zufriedenen Kunden in Corona-Zeiten. Das hat einen beruhigenden Effekt. Thumbs up!
In Österreich unterstützen die Banken Selbstständige und KMUs mit mehreren Programmen
Die Bank Austria hat sehr interessante Initiativen. Auf der Seite für Firmenkunden und Freie Berufe haben alle Banner das Thema Coronavirus. Neben mehreren Finanzierungsmöglichkeiten gibt es dort die Initiative »Von der Couch aus«: Unternehmen können Video-Tutorials posten. Als Belohnung bekommen sie neben der Werbung für ihr Unternehmen 80 Euro pro Video.
Die Erste Bank hat für die Unterstützung ihrer Geschäftskunden eine Helpline organisiert. Dort bietet sie Zins- und Ratenstundungen, Überbrückungsfinanzierungen und einen Zugang zu Haftungen, Staatshilfen und Förderungen. Außerdem beantwortet sie praktische Fragen, die sich Firmenkunden in der Corona-Krise stellen sollten (z.B. Möglichkeiten für wirksame Kostensenkung).
Die Raiffeisen Bank hat einen eigenen Bereich für die Corona-Krise. Dort findet man Informationen über Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten für Firmenkunden, Selbstständige und Landwirte. Die Seite ist nicht gut strukturiert: Die Informationen für ein bestimmtes Kundensegment sind im vielen Text schwer zu finden.
Challengers im Banksektor wie N26 und Revolut legen auf ihren Websites keinen Schwerpunkt auf Corona-Maßnahmen für Business-Kunden. In der Blog-Sektion listen sie alle Regierungsmaßnahmen auf. Sie bieten aber keine eigenen Programme zur Unterstützung der Geschäftskunden an.
Die Spezialisten für Selbstständige und Kleinunternehmer, Holvi und Fyrst, gehen genauso vor: Sie bieten außer einer Liste staatlicher Unterstützungsmaßnahmen keine eigenen Programme an.
Bei Bunq ist das Angebot noch dünner: Weder auf ihrer Website noch auf ihrem Blog gibt es Information oder Unterstützung für Geschäftskunden. Die wenigen Blogartikel zum Thema Corona richten sich an Privatkunden.
Kontist ist eine positive Überraschung. Auf der Hauptseite steht nichts zum Thema Coronavirus. Aber der Blog konzentriert sich auf die Unterstützung von Kunden in der Corona-Krise: Es gibt eine gratis Hotline zu rechtlichen Fragen, Terminvereinbarung für persönliche Beratung und Webinare, dazu Unterstützung beim Antrag auf steuerliche Entlastung.
Zusammenfassend zeigt sich folgendes Ergebnis:
- Die Gewinner
In der Krise schneiden die Großen besser ab. Sie können sich leisten, eigene Maßnahmen zu implementieren. Leider bieten viele große Banken in Deutschland trotzdem nicht mehr als Kundeninformation.
In Österreich ist die Situation besser, viele Banken sind proaktiv und unterstützen ihre Kunden mit mehr als den staatlichen Hilfsprogrammen.
- Die Kleinen
Fintechs sind anscheinend nicht stark genug, um eigene Maßnahmen für die Unterstützung ihrer Geschäftskunden zu lancieren.
- Ihre Vorteile
Als Geschäftskunden haben Sie in Corona-Zeiten Vorteile, wenn sie bei einer traditionellen Bank sind!
Sind Sie in Ihrer Bank verantwortlich für KMUs?
Denken Sie an eine Verbesserung des digitalen Angebotes für Ihre KMU-Kunden? Brauchen Sie Unterstützung, um Ihr Angebot zu gestalten? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf und wir werden gemeinsam die beste Lösung für Ihre Bank und Ihre Kunden finden.